Wege nach pränataler Diagnose

Weitertragen oder Abbruch der Schwangerschaft

 

Ihr habt bei pränatalen Untersuchungen ein auffälliges Ergebnis erhalten oder seid schon am Ende der Diagnostik angekommen und wisst über die gesundheitliche Situation eures Babys alles, was man zu dem Zeitpunkt wissen kann?

 

Wir möchten Euch hier informieren und an Beratungsstellen verweisen, die euch weiterhelfen können. Das ist eine so schwere Situation und es ist wichtig für eure Entscheidungsfindung, alle Wege zu kennen, die wir euch hier ganz informativ auflisten:  

Spätabbruch nach medizinischer Indikation

Unter einem Schwangerschaftsabbruch nach medizinischer Indikation versteht man eine vorzeitige Beendigung der Schwangerschaft durch Ausschabung oder Geburtseinleitung auch nach der 12. SSW, wenn die Gefahr einer schweren Beeinträchtigung des körperlichen oder seelischen Zustandes der Mutter zu erwarten ist (§218a SchKG). Dies kann z.B. nach der Feststellung einer massiven Beeinträchtigung oder nicht Lebensfähigkeit des ungeborenen Kindes der Fall sein.  

Für die betroffenen Eltern ist dies immer eine sehr schwere Entscheidung. Grundsätzlich ist es hilfreich, sich Zeit zu nehmen und sich nicht unter Druck setzen zu lassen oder dem Impuls zu folgen, möglichst schnell dieser unerträglichen Situation entfliehen zu wollen. Die Eltern dürfen sich umfassend psychosozial und medizinisch beraten lassen: von Fachärzten, PND- oder Schwangeren-Beratungsstellen, der Hebamme und anderen Fachpersonen, um zu einer Entscheidung kommen zu können. Psychosoziale Beratung ist immer ergebnisoffen und sucht mit den Eltern den für sie stimmigen Weg. 

 

 

Wichtige Anlaufstellen: 

Weitertragen nach pränataler Diagnose

Manche Eltern entscheiden sich auch nach einer Diagnose und manchmal nach langer Entscheidungsphase für das Fortsetzen der Schwangerschaft. Ein Grund dafür kann sein, dass sie sich für das Leben mit einem Kind entschieden haben und die Krankheit oder Besonderheit des Kindes annehmen.  

In diesem Fall ist es wichtig, sich frühzeitig mit Vereinen, Selbsthilfegruppen und Anlaufstellen zu vernetzen, sowie mit Fachärzten, die über medizinische Betreuung oder mögliche Operationen nach der Geburt informieren. 

Wenn das Kind keine oder kaum Überlebensmöglichkeit außerhalb des Mutterleibs hat (letale Diagnose), entscheiden sich Eltern manchmal bewusst dafür, dem Kind noch das Leben im Mutterleib zu ermöglichen und es den Abschied selbst bestimmen zu lassen. Diese Option erfordert sehr viel gute Begleitung und Betreuung und eine Anbindung an eine Klinik, die auch mit palliativer Geburt vertraut ist. 

 

Anlaufstellen & Informationen zu Entscheidungsfindung nach pränataler Diagnose